Geheimtipp unter den griechischen Inseln
Die Insel Skiathos gehört zu den Nördlichen Sporaden. Das Archipel besteht insgesamt aus 135 Inseln, die vier größten davon, Skiathos, Skopelos, Alonnissos und Skyros, machen dabei flächenmäßig den größten Anteil aus. Skiathos ist mit 48 km² die kleinste dieser vier Hauptinseln.
Die Inselgruppe ist weniger touristisch als viele ihrer Nachbarn in der Ägäis, aber sie sind keineswegs unberührt vom Tourismus. Alle Inseln haben eine wunderschöne Altstadt, die Chora. Vor allem Skiathos verfügt über wunderschöne, lange Sandstrände. Unter den Griechen wird die Region der Sporaden auch "griechische Karibik" genannt.
Im Gegensatz zu vielen anderen griechischen Inseln ist Skiathos sehr grün. Die Insel besteht aus einem bis zu 433 Meter hohen Bergzug, auf dem dichte Wälder wachsen und Wein und Oliven angebaut werden.
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# Die Strände
# Meine Top 5 Strände auf Skiathos
# Inselhoping nach Skopelos
# Anreise und Fortbewegung auf Skiathos
Skiathos-Stadt
Fast die gesamte Inselbevölkerung lebt in Skiathos-Stadt - auch Chora genannt. Genau genommen ist die Hauptstadt der Insel mit ihren 5.000 Einwohnern auch die einzige Stadt auf der Insel. In den Sommermonaten kommen viele Einheimische, die wegen des Jobs auf dem Festland arbeiten, in die Chora zurück. Und so wächst und schrumpft die Stadt jährlich.
Verwinkelte Kopfsteinpflaster Gassen, zuckersüße Geschäfte, wunderschöne Boutiquen, weiß getünchte Häuser mit bunt lackierten Türen, die in den schönsten Blau-, Grün- oder Rottönen erstrahlen, dazu die passenden Fensterläden oder Balkonbrüstungen. Efeu, Flieder und andere farbenprächtige Blumen ranken sich die Hauswände hinauf. Alles sieht traumhaft romantisch aus. Hinter jeder Ecke findest du urige Tavernen, moderne Restaurants, traditionelle Ouzerien, kleine Lebensmittelgeschäfte und meisterliche Patisserien.
Sehr empfehlenswert ist ein Aufstieg durch die Chora hinauf zur Agios Nikolaos Kirche. Von hier aus hast du einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, den Hafen und die vorgelagerte Halbinsel mit der einstigen Festung. Solltest du mit der Fähre anreisen, kannst du die Kirche bereits von weitem Bestaunen, wie sie dort, hoch oben über der Stadt liegt. Als wolle sie eine schützende Hand über die Bewohner legen, thront sie auf ihrem Hügel und es macht den Anschein, als würde sie sagen: Ich passe auf euch auf. In ihrem Innern erstrahlt die friedliche Kirche mit ihrem hohen Glockenturm in typisch griechischem Weiß-Blau. Der Weg durch die engen Gassen und über die vielen Treppen ist etwas anstrengend, aber gut ausgeschildert und allein für den Ausblick schon jede Mühe wert.
Die Haupteinkaufsstraße von Skiathos-Stadt ist die Papadiamantis Straße. Hier ist immer etwas los. Neben Souvernierläden findest du zahlreiche Geschäfte die Kunsthandwerk anbieten, hübsche Boutiquen und natürlich viele Cafés, Souflaki-Läden und Restaurants. Die Flaniermeile führt aus der oberen Stadt direkt hinunter bis zum Hafen.
Der Hafen selbst ist malerisch. Hier liegen niedliche bunte Fischerbote neben luxuriösen Yachten und Ausflugsschiffen zu den anderen Inseln. Die Promenade wird abends zur Fußgängerzone umfunktioniert. Viele Künstler stellen dann ihre Waren aus. Tongefäße, Tücher, Schmuck, Bilder oder Holzarbeiten zieren dann die Küstenstraße. Auf der anderen Seite, direkt am Wasser liegen traumhafte, romantische Tavernen, die du unbedingt besuchen solltest.
Kastro
Kastro war seit dem Mittelalter die einstige Hauptstadt der Insel Skiathos. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und nach und nach zogen immer mehr Bewohner auf der Flucht vor den unten auf der Insel wütenden Piraten hier hoch. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel, die damals eine sichere und undurchdringliche natürliche Festung darstellte. Heute gleicht sie einem Geisterdorf aus mal mehr, mal weniger gut erhaltenen Ruinen. Um hier her zu kommen benötigst du auf jeden Fall einen fahrbaren Untersatz und anschließend festes Schuhwerk für deine Wanderung über das felsige Gelände ganz im Norden der Insel.
Über eine Steintreppe erreichst du letztlich das Areal von Kastro. Einst wurde die Stadt durch eine steinerne Festung, die mit Kanonen zur Abwehr bestückt war, befestigt und war nur über eine Holzbrücke zu erreichen, die bei Gefahr eingezogen werden konnte. Zu dieser Zeit standen hier rund 300 Steinhäuser, über 20 Kirchen und Tempel. Später kam noch eine Moschee hinzu. Heute findest du nur noch wenige Häuser oder das, was davon übrig ist, drei Kirchen, die Burg und einen kleinen Brunnen aus dem "heiliges Wasser" fließen soll. Die Burg wurde 1830 aufgegeben, die griechische Flagge weht aber noch immer an einem Fahnenmast auf dem höchsten Turm.
Von hier oben hast du einen traumhaften Blick auf den gleichnamigen Strand Kastro, der in einer geschützten Bucht unterhalb des Hügels liegt und das atemberaubende Blau der Ägäis. Übrigens: Für Schnorchel und Taucher ist Kastro Beach ein echtes Paradies. Durch das felsige Gelände auch unter Wasser fühlen sich hier viele bunte Fische sehr wohl.
Kloster Evangelistria
Das von 1797 bis 1806 erbaute Kloster Moni Evagelistria. Die Klosteranlage betrittst du durch einen großen steinernen Rundbogen, hinter dem sich dir direkt der Blick auf den wunderschön angelegten Innenhof eröffnet. Hier leben mehr als ein Dutzend Katzen, die dir an jeder Ecke über den Weg laufen. Sie liegen schlafend in einem der vielen Blumenkästen, lugen aus den Amphoren, stolzieren über die Dächer, nickern in den Regenrinnen oder balancieren auf den messingfarbenen Treppengeländern umher.
Besonders der Innenhof aber auch das ganze restliche Gelände wird von zahlreichen bunten Blumen geschmückt. Sie zieren die Wände und Balkone, ranken hinauf oder fallen hinab. Aus den Blumenkübeln leuchten dir die schönsten Farben entgegen und um das Kloster herum sind prächtige Beete angelegt.
Schau doch bei deinem Besuch einmal in die kleine Kapelle. Sie ist ein ganz besonderer Ort der Stille. Und wenn du dich für die Geschichte von Moni Evangelistria interresierst, findest du gleich nebenan ein Museum. Der Eintritt kostet 2 €.
Das Kloster hat täglich geöffnet.
Von April bis Mai: 10-16 Uhr | Juni bis September: 10-14 & 17-21 Uhr
Du kannst im Kloster übrigens auch übernachten.
Strände
Skiathos ist berühmt für seine einmaligen Strände. Wie bereits erwähnt nennen die Griechen selbst die Insel und das Meer um sie herum "griechische Karibik" und das nicht zu Unrecht. Das Wasser um die Insel herum erstrahlt in leuchtendem Türkisblau, die Strände im Süden sind flach abfallende, meist feine Sandstrände. Im Norden hingegen reflektieren die weißen Kieselsteine am Strand das türkise Wasser und lassen es so noch klarer wirken. Und das Wasser um Skiathos ist klar. Glasklar.
Über 60 Strände gibt es auf der Insel, um sie alle erkunden zu wollen brauchst du Monate. Ich habe dir meine Top 5 zusammengestellt, muss aber gestehen, dass ich lang nicht an allen Stränden der Insel gelegen habe.
Meine Top 5 Strände auf Skiathos
#1. Krifi Ammos Beach
Der Krifi Ammos Beach liegt ganz im Westen der Insel (zählt aber zu den in Süd und Nord eingeteilten Südstränden der Insel). Der Strand ist nicht so bekannt, wie sein Nachbar Agia Eleni Beach und von daher auch nicht so zahlreich besucht. Du findest hier immer ein Plätzchen ohne Gedränge. Der Strand liegt in einer tief eingeschnittenen Bucht, zu beiden Seiten ragen hohe Felsen empor, in deren Spalten immer wieder kleinere Strandabschnitte oder Höhlen verborgen liegen.
Am Krifi Ammos Beach kannst du dir eine Liege unter einem Sonnenschirm mieten, oder du machst es wie wir und breitest einfach deine Decke im feinen, weißen Sand aus. Brauchst du eine Pause vom Sonnenbaden, dann kann ich dir die hübsche kleine, aus altem Treibholz zusammengezimmerte Snack Bar von Maria empfehlen. Hier bekommst du neben Pommes, Gyros und Souvlaki einen leckeren Salat und diverse Cremes und Kleinigkeiten wie Tsasiki, Saganki oder Weinblätter.
Der Weg zum Strand hin ist recht beschwerlich. Erst geht es eine Sandpiste entlang und anschließend eine stufenreiche Treppe hinab. Alles ohne Schatten!
#2. Mandraki Beach
Aufgrund seiner Abgeschiedenheit ist er längst nicht so voll wie die Strände der Südküste. Der Mandraki Beach befindet sich im Nord-Westen der Insel. Der feine, weiße Sandstrand fällt sehr seicht ins Wasser ab, so dass sich dieser Strand auch super für Familien mit kleinen Kindern eignet.
In einer Snack Bar kannst du dich mit eisgekühlten Getränken versorgen und dich mit einem kleinen Imbiss stärken. Witzig: Durch die abgeschirmte Lage der Bucht, geschützt durch hohe Lehmwände an beiden Seiten, kannst du am Strand die Gespräche auf dem Wasser klar und deutlich vernehmen. Das heißt aber auch, du solltest mit deinem Schwimmpartner nicht über die am Strand zurückgelassenen lästern, egal wie weit du raus schwimmst. Man hört dich.
Der Bus hält oben an einer Sandpiste. Hier kannst du auch mit dem Auto, Roller oder Quad parken. Anschließend geht es durch einen Wald weiter zum Strand.
#3. Lalaria Beach
Der Lalaria Beach ganz im Norden von Skiathos wäre der perfekte Instagram-Hotspot, wenn du ihn nicht nur mit dem Boot erreichen könntest. Dieser Traumstrand ziert zahlreiche Postkarten - wo es noch welche gibt - und ist DAS Werbegesicht von Skiathos. Man muss allerdings sagen: mit Recht. Helle, steile Klippen, die in das kristallklare Wasser zu ihren Füßen herabfallen, umschließen den wunderschönen weißen Kieselstrand, dessen feine, kleine Steinchen in der Sonne glitzern und einen perfekten Kontrast zum türkisfarbenen Meer bilden. Rechterhand ragt ein wunderschöner, natürlicher Torbogen aus weißem Fels ins Meer. Ein beliebtes Fotomotiv und während der Hauptsaison ist es nahezu unmöglich, sich davor alleine ablichten zu lassen.
Die Kieselsteine vom Lalaria Beach landen oft als Souvenirs in den Taschen der Touristen, was die Regierung der Insel jedoch gar nicht gerne sieht. Am besten nimmst du gar keine Steine von hier mit, bevor du am Flughafen damit erwischt wirst. Das kann nämlich ganz schön teuer werden.
#4. Kastro Beach
Der Kastro Beach liegt unterhalb der einstigen Stadt mit ihrer Festung. Es ist ein wundervoller Naturstrand, eingebettet in eine grüne, felsige Bucht. Du erreichst den Strand entweder per Boot oder aber über einen Abstieg von den Ruinen von Kastro aus.
Der Kastro Beach ist ein Paradies für Schnorchel und Taucher. Über 300 verschiedene Fischarten, unter anderem große Schwert- und Thunfische, tummeln sich in den Gewässern vor Skiathos und fühlen sich gerade hier, rund um Kastro wegen des felsigen Untergrunds und des schönen Riffs ganz besonders wohl. Für Menschen sind daher aber Badeschuhe oder Füßlinge sehr sinnvoll.
Am Strand gibt es eine kleine Taverne mit täglich wechselnden, sehr leckeren Gerichten, meist Fisch oder Meeresfrüchte.
#5. Megalos Aselinos Beach
Auch dieser Tipp von mir liegt im raueren Norden der Insel und ist von Felsen umschlossen. Allerdings hast du hier keinen Kiesel- sondern feinen gelben Sandstrand. Du hast die Möglichkeit dir Liegen und Sonnenschirm zu mieten, oder es dir einfach so im Sand gemütlich zu machen. Außerdem gibt es auch am Megalos Aselinos Beach eine hübsche Taverne, sogar mit Dusche, die leckere Kleinigkeiten anbietet.
Die meisten Strände im Süden sind super mit öffentlichen Bussen erreichbar. Auch einige im Norden werden angefahren, andere sind sie nur per Roller, Auto oder längerem Fußmarsch erreichbar oder, wie im Fall von Lalaria, ausschließlich per Boot.
Inselhoping nach Skopelos
Wir haben uns für Skiathos entschieden, weil die Insel am nächsten zu Volos liegt und somit die Fahrzeit mit der Fähre die kürzeste war. Da wir bei unserem vier-wöchigen Griechenland-Roadtrip nur fünf Tage auf der Insel hatten, wollten wir so wenig zeit wie möglich mit der An- und Abreise verbringen. Von Skiathos aus lassen sich aber auch super Tagesausflüge zu den anderen Inseln machen.
Für gerade einmal 6 € kommst du mit der Fähre in nur 30 Minuten rüber nach Skopelos.
Skopelos kennst du vielleicht aus dem Film MAMMA MIA, denn hier wurde er gedreht. Das wissen aber nur die wenigstens. ich wusste es auch nicht, bevor ich mich mit der Recherche zu den Nördlichen Sporaden auseinandergesetzt habe.
Wenn du nur einen Tag auf der Insel hast, empfehle ich dir mit einem Stadtrundgang durch die Chora zu starten. Die verwinkelten Gassen sind ähnlich pittoresk wie auf der kleinen Nachbarinsel Skiathos. Es gibt zahlreiche Cafés, in denen du dir einen erstklassigen Frappé genehmigen und dabei auf das wunderschöne weite Meer schauen kannst. Insbesondere dann, wenn du dir ein Café weiter oben am Hügel suchst.
Du kannst dir auch für ein paar Stunden einen fahrbaren Untersatz mieten und damit die Insel erkunden. Skopelos gilt als die grünste griechische Insel überhaupt und man kann hier toll wandern gehen. Falls du also mit dem Auto oder Roller unterwegs sein solltest, mache doch einen Abstecher in den Norden der Insel zur Agios Ioannis Kirche. Die Kapelle ist bekannt aus dem 2008 erschienene MAMMA MIA Film, aber sie ist keineswegs nur etwas für Filmfans. Die Kulisse ist atemberaubend. Über 198 Stufen gelangst du hinauf zu einer kleinen weißen Kapelle, die hoch oben, in schwindelerregender Höhe über dem Meer thront. Sie steht dort auf einem Felsenzahn mitten in der Ägäis. Die Aussicht ist atemberaubend schön. Neben der Kirche steht ein alter Ölbaum, in dessen Geäst die Kirchenglocke hängt.
Anreise und Fortbewegung auf Skiathos
Skiathos ist die einzige Insel der Nördlichen Sporaden mit einem internationalen Flughafen. Vom Flughafen bestehen Nonstop-Verbindungen zu zahlreichen europäischen Zielen. Auch deutsche Flughäfen werden direkt angeflogen, z.B. München, Frankfurt und Düsseldorf. Inlandsflüge gibt es nach Athen. Wer mit der Fähre anreisen möchte, der kommt über Volos, Agios Konstantinos oder Thessaloniki.
Da die Insel sehr klein ist, ist es ein Schauspiel für nahezu alle Inselgäste, wenn die Flugzeuge, die auf Skiathos ankommen, flach über das offene Meer auf die sehr kurze Landebahn zusteuern und dabei nur wenige Meter über die Köpfe der Reisenden am Rand des Flughafens hinwegsegeln. Ein echtes Erlebnis für jeden Plane-Spotter und auch solche, die sich sonst eher weniger dafür interessieren. Am Ende der Landebahn befindet sich ein Schild, was auf die Gefahr vor dem heißen Triebwerksrückstrahl hinweist. Die Straße hinter dem Flugplatz wird für die Zeit von Start oder der Landung für einige Minuten via Schranke und Ampel abgeriegelt.
Bei Regen dürfen Flugzeuge aus Sicherheitsgründen nicht auf der Insel landen.
Je nachdem, was du alles auf Skiathos unternehmen möchtest, brauchst du nicht zwingend ein eigenes Fahrzeug. Zu den Stränden fährt dich der bereits erwähnte Bus und der kommt täglich alle 30 Minuten. Von Skiathos-Stadt fährt er bis zum Koukounaries Beach. Die Haltestellen sind nummeriert und je nach Entfernung zahlst du als Erwachsener zwischen 90 Cent und 2,30 € pro Strecke. Kinder zahlen die Hälfte.
Möchtest du Wandern gehen, den Norden der Insel erkunden oder auch Ziele wie das Kloster Moni Evagelistria und Kastro besuchen, dann empfehle ich dir einen Roller, Mietwagen oder ein Quad. Wir waren meist mit dem Quad unterwegs und das war bei den hügeligen Straßen auf der Insel ein riesen Spaß.
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